Der "Eichbaum" schloss seine Pforten - Die traditionelle Gaststätte gibt es nicht mehr
Erneut schloss in Plankstadt eine Gaststätte für immer ihre Pforten und die Gemeinde ist um eine traditionsreiches Haus ärmer geworden.
Am 24. Juli schlug dem Gasthaus „Zum Eichbaum“ an der Ecke Leopold- / Ludwigstraße die Stunde und eine fast 125jährige Wirtshausgeschichte ging zu Ende. Die erste Eintragung finden wir am 4. März 1878 mit dem Wirt Wilhelm Moos. Moos bekam bei der Konzessionserteilung gleich Schwierigkeiten, weil er ursprünglich den Eingang von der Leopoldstraße her haben wollte.
Da sich dort jedoch ein öffentlicher Brunnen befand, hatte der Gemeinderat Bedenken, da so „dem Brunnen leicht Unreinlichkeiten zugeführt werden könnten“. Deshalb musste Moos den Eingang zum Lokal in das Keesgriebengässel, die heutige Ludwigstraße verlegen. Über die ganze Zeit hinweg gehörte der Eichbaum zu den traditionsreichen Gaststätten im Ort. Im ersten Vietrel des vergangenen Jahrhunderts war er in wechselnden Händen; unter anderem war Friedrich Saam Wirt, der 1919 dann den „Kaiserhof“ (Zum Stern) übernahm. In den Konzessionsakten finden wir unter anderem auch Johann Georg Berlinghof, Anna Maria Berlinghof, Adam Klein II., Kätchen Wagner und Jean Knapp. Durch seinen Saal war der Eichbaum für die Plankstadter Vereine immer von Bedeutung; seit 1968 war er Sängerheim des GV Liederkranz. Unvergessen die Wirtin Adelgunde Berlinghof, die den Eichbaum 1934 übernommen hatte (gestorben 1968), die bei den Gästen so beliebt war, dass man nicht in den Eichbaum, sondern einfach „Zur Gunda“ ging. Eugen Pfaff berichtet von einem Bohnenkaffee – Nachmittag im Jahr 1949 im Eichbaum, was in dieser an Genussmitteln so armen Zeit etwas ganz Besonderes war. Den Bohnenkaffee hatte Herman Rey aus Amerika geschickt. Die Nachfolger von Gunda Berlinghof, Melita und Artur Kolb, entschlossen nun sich zur Aufgabe des Lokals.
Da nun wieder eine der alten Gaststätten verschwunden ist, lohnt sich ein Rückblick auf das alte Plänkschter Wirtschaftsleben allemal. Vielleicht entstehen dem einen oder anderen vor dem geistigen Auge Erinnerungen aus längst vergangener Zeit.
Rückblick auf das Plänkschter „Wirtschafts – Leben“
Da der Mensch in der Regel „ein gesellig Wesen“ war und ist, gehören Orte, wo man sich in geselliger Runde treffen kann, zu den ureigensten Kennzeichen menschlicher Zivilisation. Zwar dienten sie in alter Zeit nicht dem Zeitvertreib, sondern waren Kultstätten, Gerichtsplätze oder Orte politischer Versammlungen, aber da schon immer auf Arbeit die Erholung folgte, zum Ernst auch der Spaß gehörte und die Menschen nach getaner Arbeit nicht gleich auseinander strebten, entwickelten sich bald auch Orte oder Stätten, die nur der geselligen Begegnung dienten. Zeitlich gesehen konnte dies natürlich im wesentlichen erst geschehen, nachdem es keine Leibeigenschaft und unfreie Bauern mehr gab, also grob gerechnet erst innerhalb der letzten 500 Jahre und hier auch landschaftlich recht unterschiedlich geprägt. In unseren Breiten waren das die Dorfgasthäuser, meist im Zentrum des Ortes in unmittelbarer Nähe von Kirche und Rathaus gelegen. Unterschiede sind auch bedingt durch die wirtschaftliche oder geographische Bedeutung eines Ortes, durch den Durchreiseverkehr oder sonstige ortsspezifische Gegebenheiten.
Erstmals berichtet die Plankstädter Ortsgeschichte im Jahr 1682 von einem Wirt namens Hans Jakob Weber, der vermutlich auf dem Eckgrundstück Eppelheimer Straße / Scipiostraße eine Wirtschaft betrieb; über die Art der Gaststätte ist nichts mehr bekannt. Aus dem Jahr 1713 sind zwei Wirtshäuser bekannt, wobei es sich bei einem um den späteren Pflug handelte und etwa ab 1743 ist auf dem Gelände des heutigen Hirsch eine Gaststätte bekannt.
Für die Erlaubnis zur Führung einer Gaststätte galten strenge Rechtsnormen. Das Recht, eine Wirtschaft zu führen, war entweder an ein Grundstück gebunden (Realrecht) oder an eine bestimmte Person (Personalrecht). Das Realrecht erlischt heute, wenn eine Wirtschaft über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren nicht mehr als solche geführt wird. Das Schildrecht galt für eine etwas anspruchsvollere Gaststätte, es wurde dem Haus oder dem Besitzer verliehen. Auch für die Eröffnung neuer Gaststätten galten strenge Normen; grundsätzlich wurde der Bedarf in der Gemeinde geprüft; üblicherweise galt „400 Seelen pro Gaststätte“. Im Laufe der Zeit wurden die Bestimmungen immer vielfältiger; so mußte schon 1878 der Gastraum eine Mindestgröße und –höhe haben, Ventilationsvorrichtungen waren vorgeschrieben und der „Abtritt mußte mindestens zwei Sitze haben und gut belüftet sein“. Den Ruhetag einer Gaststätte kennt man seit 1941 und ab 1956 durfte die Bedürfnislage nicht mehr geprüft werden, weil sie dem Grundrecht auf freie Berufswahl widersprach.
Der Pflug erhielt 1772 das Realrecht; 1828 wurde das Schildrecht verliehen und das Gasthaus „Zum goldenen Pflug“ bestand bis ins Jahr 1938. Das Gasthaus „Zum goldenen Hirsch“, das seit 1908 im Besitz der Familie Heid ist, erhielt 1782 das Realrecht und 1828 das Schildrecht. Heute ist der Hirsch das einzige Plankstädter Gasthaus, das auf der Basis des Realrechts betrieben wird. Im ehemaligen Jesuitengut, dem späteren Helmlinghaus, war die Straußwirtschaft „Zum goldenen Ochsen“ des Gerichtsmannes Friedrich Berlinghof; als Gasthaus bestand es bis zum Jahr 1832. Ein Nachfahre des ersten Ochsenwirtes richtete später in der Schwetzinger Straße 54 eine Wirtschaft gleichen Namens ein; auch Peter Berlinghof, der „Peterles – Metzger“ gehörte zu den Nachkommen.
Wer erinnert sich eigentlich noch an die Gsthäuser „Zum Kaiserhof“, das „Bürgerstüb’l“, an den alten „Erbprinzen“ oder an den „Löwen“, den „Pflug“, den „Badischen Hof“, die „Bahnhofs – Gaststätte“ (im Volksmund „Beim Schwarzkeppl“ genannt), das „Lamm“, das „Cafe Gärtner“, die „Rose“ und die „Krone“, das Rathaus-Cafe“ und wie sie alle hießen? Aus dem „Kaiserhof wurde der „Stern“, heute heißt die Gaststätte „Sirtaki“; aus der Krone das „Cafe Bogart“; das „Bürgerstübl“ in der Moltkestraße wurde als ehemaliges Parteilokal der Plankstädter NSDAP verständlicherweise nach dem Krieg nicht wieder eröffnet; die anderen Wirtschaften schlossen nach und nach ihre Pforten; manchmal sind sogar die Häuser verschwunden wie beim Löwen, beim Pflug oder beim Rathaus-Cafe. Wer weiß eigentlich noch, dass im Haus Schwetzinger Straße 59, neben dem ehemaligen Schuhhaus Wolpert, das Cafe Springer war? Hans Kiefer übernahm diesen Betrieb, bevor er in den Engel in der Eisenbahnstraße wechselte. Wenn man heute die „Feldwanz“ aufsucht, so fällt es schwer zu glauben, daß dieser Name in früheren Zeiten nichts als ein Schimpfwort für die Gaststätte „Zur Baugenossenschaft“ in der Siedlung war und man den Wirt diesen Namen besser nicht hören ließ. Es ist anzunehmen, dass die Gaststätte zunächst als Kantine für die Bauarbeiter beim Bau der Eisenbahnersiedlung 1919 entstanden ist. - Als in den 60er Jahren aus dem Eiscafe Fiammelli am Sportplatz die „G’nickschuß-Bar“ wurde, konnte man sich im Etablissement selbst mit dieser Bezeichnung eine blutige Nase einhandeln.
Andererseits gab es schon immer Namensumschreibungen für die Wirtschaften, die im Volksmund ganz selbstverständlich waren, wie z.B. "„bei der Gunda" für den „Eichbaum“, „beim Max“ für den „Erbprinzen“, „beim Seppll“ für den Löwen oder „beim Blem“ für den „Badischen Hof“. Zwiespältig war es schon wieder, wenn man in den 60er Jahren statt in den „Löwen“ „zum Ruß“ ging; Karl Gaa hörte seinen Unnamen nicht allzu gerne. Wie wir daraus aber sehen, fand oftmals eine Identifikation zwischen Wirten und der von ihnen betriebenen Gaststätte statt, die natürlich auch darauf schließen läßt, daß es sich meist nicht um zeitweilige Pächter sondern um die Besitzer mit langer Familientradition handelte.
Zu den originellsten Gasthäusern in Plankstadt gehörte zweifelsfrei der alte „Erbrinzen“ im Waldpfad vor dem Bau der Metzgerei Engelhardt. Es ist heute eigentlich gar nicht mehr vorstellbar, daß im alten Erbprinzen links vom Eingang zu bestimmten Zeiten der Arzt Dr. Deussen hinter einem Bretterverschlag ordinierte. Das wäre doch auch was für heutige Zeitgenossen: das Wartezimmer ist gleichzeitig Gaststube und die Wartezeit läßt sich wohlig bei einem Glas Bier oder auch zweien erträglich gestalten. Fraglich ist nur, ob da die Krankenkassen auch mitspielen würden! - Es ist jammerschade, daß die Wandmalereien in der Gaststube im Laufe der Renovierungen verloren gegangen sind. Zum Glück hat Altbürgermeister Werner Weick sie gesammelt und Eugen Pfaff hat sie im Heimatbuch verewigt, so daß wir uns wenigstens auf diesem Wege noch daran erinnern können.
Hier einige Spruch - Beispiele aus dem Erbprinzen: „Komm herein, du edler Gast, wenn du Geld im Beutel hast. Hast du Geld, dann setz‘ dich nieder, hast du kein‘s, dann geh gleich wieder.“ - „Abends vull, morgens null.“, - „Lieber Gast, halt’s Maul, ist der Wein auch faul, ist der Wein auch schlecht, die Etikette war echt.“ – „Nach alter Sitt‘, in deutscher Mitt‘, kommt trinkt euch alle Sorgen quitt!“ – „Bier und Wein wird nicht getauft, weil der Wirt gern selber sauft.“ – „Mancher möchte gern trinken und essen, aber er hat das Arbeiten vergessen!“ – „Los ma des e weg.“ - Solche Wandmalereien gab es auch andernorts, bekannt geworden sind in badischen Gasthäusern auch Malereien mit Motiven aus der Zeit der Badischen Revolution von 1848, mit denen Bürger ihren Willen nach mehr Freiheit und Demokratie demonstrierten. - Im alten Welde – Bräu in Schwetzingen, dem „Grünen Laub“, war der aufmunternde Spruch zu lesen: „Ess‘ und trink‘ solang Dir’s schmeckt, schon zweimal is uns s‘ Geld verreckt!“
In den meisten Gaststätten befanden sich die sanitären Anlagen noch im Hof in der Nähe des Mistlochs und der Ställe – „Pissoir im Hof“ oder „Zu den Aborten“ stand meist wenig galant auf einem Emailleschild. Damentoiletten waren seltener und oft an versteckten Orten im Haus; es ist anzunehmen, daß es sich dabei auch oft um die Privattoilette der Wirte handelte. Offenbar lohnte sich der Einbau einer getrennten Damentoilette nicht immer, da diese nur an wenigen Tagen im Jahr wie z.B. an Kerwe die Gasthäuser zusammen mit ihren Männern besuchten. Wenn – was selten genug vorkam – Kinder mit ins Gasthaus durften, so fanden diese meist eine Spielgelegenheit draußen; ein Umstand, der heute vielen Kindern sichtlich und hörbar fehlt, beobachtet man ihr Verhalten in Gaststätten. Zu den meisten Nachmittagsstunden fand man Kartenspieler – Gruppen in den Wirtschaften. Gespielt wurde beileibe nicht nur Skat. Beliebte Spiele waren auch Schafkopf und „Gselles“, im Erbprinzen trafen sich die „Bulle-Brüder“, eine Kartenrunde (das Spiele nannte sich „Bulles“) um den Mitsche-Schorsch und den „Sesslers - Spetz“ (Alois Sessler) mit heute weitgehend unbekannten Spielen, die nur noch wenige erklären können.
Eine Wirtschaft, so alt wie das Jahrhundert ist auch der „Rosengarten“ oder wie sie früher hieß „Restauration zum Rosengarten“. Das Gasthaus hatte nach früheren Maßstäben eine sehr günstige Lage, denn die meisten, die aus dem Unterdorf zum Bahnhof mußten, passierten die Stelle, da lag es nahe, mal einen Halt einzulegen. Der Tanzsaal wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zum Kino, den „Rosengarten – Lichtspielen“, umgebaut. -
Wer von den Älteren hat an das Kino im Rosengartensaal keine Erinnerungen? Zunächst gab es ja in den 50er Jahren keine Eingangshalle, wie sie dort heute noch zu sehen ist. Sonntags nach dem Mittagessen versammelten sich die Kinder und Jugendlichen auf der Straße davor zum Besuch der Nachmittagsvorstellung. Dann wurde das große Hoftor einen Spalt breit geöffnet und ein Schwung Kinder wurde hineingelassen – gerade soviel, wie die Kasse verkraften konnte. Waren die ersten abkassiert, wiederholte sich das Spiel. Meist war das Kino bis auf den letzten Platz besetzt und entsprechend geräuschvoll ging es zu.
Ohrenbetäubendes Geschrei, wenn der Gong ertönte, das Licht ausging und sich gleichzeitig der schwarze Vorhang öffnete. Resolutes Aufsichtspersonal sorgte dafür, dass die Stimmung nicht überschwappte. Die jungen Besucher und die „Halbstarken“ lebten mit den Vorgängen auf der Leinwand richtig mit, verdammten lautstark „die Bösen“ und litten oder siegten mit „den Guten“. Da man sich die meist englischen Namen der Helden nicht merken konnte – es handelte sich meist um Western – Filme, wurde der Held von allen „der Starke“ genannt. Mit Pfiffen, lauten Kommentaren und Beifall bis hin zum frenetischen Jubel wurden die Aktionen kommentiert, „der Starke“ wurde auf drohende Gefahren aufmerksam gemacht „Achtung, hinnerm Felse hockt er!“ - Ehrensache, daß die Geschehnisse im Anschluß an den Film und an den Tagen danach von den Buben nachgespielt wurden: im Dolleloch, in den Bellen, in den Hecken an der Bahnlinie, in der Gänsweid und eben überall dort, wo die bevorzugten Spielplätze dafür waren. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt und es darf mit Fug und Recht behauptet werden, dass diese Spiele auch sehr kreativ waren und den nur konsumierenden heutigen Jugendlichen in dieser Hinsicht etwas abgeht. –
Immer wieder gab es natürlich auch pubertierende Jünglinge, die schon damals die Dunkelheit des Kinoraums ausnutzten, um besonders in den hinteren Reihen erste erotische Erfahrungen zu sammeln. Dies um so mehr, nachdem das Kino umgebaut und modernisiert worden war; nun gab es die Logenplätze, abgeteilt vom übrigen Raum und davor den gepolsterten Sperrsitz, dessen Benutzung auch einen Aufpreis verursachte.
Aber auch der „Rasiersitz“, die ersten Reihen, waren immer gut besucht. Rasiersitz deshalb, weil man, um das Geschehen auf der Leinwand verfolgen zu können, den Kopf wie beim Rasieren beim Frisör weit zurücklegen mußte.
Die Gaststätte „Zur Rose“ in der Schwetzinger Straße, an deren Platz sich heute der Drogeriemarkt Schlecker befindet (oder muss man sagen „sich noch befindet“?) wurde 1860 von Johann Peter Gaa II. als Gaststätte und Metzgerei gegründet, und der Wirt musste, um zur Konzession zu gelangen, auch Möglichkeiten zur Beherbergung nachweisen. Auch die Nachfolger mussten zusehen, dass das Geschäft floriert und entwickelten für die damalige Zeit schon originelle „Marketing-Methoden“: so berichtete mein Großvater vom Rose-Wirt Georg Michael Gaa, der sich zu der Tageszeit, als die Arbeiter aus dem Unterdorf auf dem Weg zum Bahnhof waren, mitten auf die Kreuzgass’ stellte – das war beim damaligen Verkehrsaufkommen noch kein Problem - und mit lauter Stimme verkündete: „Strömt herbei, ihr Völkerscharen, denn das Bier hat abgeschlagen – bei Georg Michael Gaa im Gasthaus „Zur Rose“ zu Plankstadt“. Überliefert wurde auch der Spruch „In der Ros’, do isch da Deifel los; do gibt’s gebredelde Kadoffel, Knoche uhne Soß’ !“ So war das in alter Zeit! Später, in den 60er Jahren, als der ebenfalls legendäre Fichtners-Michl die Wirtschaft führte, wurde sie in eine Diskothek mit Namen „Waggon-Wheel“ umfunktioniert. - Die Metzgerei wurde schon 1955 aufgegeben, der Gaststättenbetrieb schloss 1969.
Weiter gehört zu den nicht mehr existierenden Gaststätten auch der „Rote Schneider“ in der Wilhelmstraße, wo sich heute die Metzgerei Wettstein befindet. Dieses Gasthaus mit Metzgerei wurde 1924 von Wilhelm Schneider eröffnet und schloss 1969.
Die traditionsreiche Gaststätte „Zum Adler“ in der Schwetzinger Strasse, bereits im Jahre 1838 durch Hermann Treiber gegründet, hat durch zahlreiche An- und Umbauten in den vergangenen 162 Jahren vielfache Veränderungen erfahren. Da das Gebäude mit seinem zugehörigen Gelände zur Zeit in der Diskussion in Zusammenhang mit der Bebauung des Areals Mack steht, wird seine Geschichte zu einem späteren Zeitpunkt zusammenhängend gewürdigt, wie dies in der Vergangenheit auch schon durch Eugen Pfaff geschehen ist.
Betrachtet man heute die Besucherzahlen der meisten Gaststätten in Plankstadt, so mag man kaum glauben, daß in früheren Zeiten, als den Menschen das Geld noch nicht so locker saß, die Wirte in Plankstadt ihr Auskommen hatten. – Aber – und das läßt sich gerade bei ausländischen Wirten gut beobachten – Grundlage der funktionierenden Gastwirtschaft war auch die Tatsache, dass die Familienmitglieder alle fest in den Betrieb mit eingebunden waren und auf fremdes, und damit entsprechend zu honorierendes Personal, weitgehend verzichtet werden konnte. Nur bei besonderen Gelegenheiten, wenn viele Gäste zu erwarten waren – wie an Kerwe oder bei Hochzeiten – verpflichtete der Wirt kurzfristig für diesen Tag Bedienungen. Es waren meist immer diesselben Frauen, von denen man beispielsweise sagte „die hot als im Adler uffgetroare“ und die sich so ein Zubrot verdienten.
(Verfasser: Ulrich Kobelke)