Plankstadt wird smart(er)

Digitale Parkplatzanzeige und Überwachung der Regenrückhaltebecken als erste Schritte

Bauamtsleiter Andreas Ernst, Bürgermeister Nils Drescher und Andreas Stampfer, Kommunalberater der Netze BW an der Anzeige für das Parkhaus am Gemeindezentrum. © Sabine Zeuner

Wer hat sich nicht schon geärgert, wenn er einen Parkplatz im Ortszentrum suchte, in die Tiefgarage am Gemeindezentrum fuhr und dort kein Platz mehr frei war? Bislang musste man dann mühsam rangieren und wieder aus der Tiefgarage fahren. Seit einigen Tagen zeigt eine digitale Anzeige vor der Einfahrt wie viele der 20 unterirdischen Plätze frei sind. 
Aktuell per Funk
Möglich macht dies das kürzlich installierte LoRaWAN®-Funknetz. Die Abkürzung steht für „Long Range Wide Area Network“ und bezeichnet ein großflächiges Netzwerk. Die von der Dienstleistungssparte der Netze BW aufgebaute digitale Infrastruktur ist Grundlage für vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Kommune. Zusammen mit diginamic, einer Zusatzleistung des Messstellenbetreibers, die eine Vielzahl von Sensoren im Repertoire haben, machen sie Kommunen smarter.  

Kommunale Regenüberlaufbecken jetzt fernüberwacht
So werden zukünftig auch die drei Regenüberlaufbecken der Kommune jeweils mittels Pegelsensoren permanent überwacht. Über diese wird die Gemeinde rechtzeitig informiert, wenn sich aufgrund von Starkregenereignissen ein schnell ansteigender Pegel und somit eine Überlastung der Regenüberlaufbecken anbahnt. Dann können rechtzeitig Gegenmaßnahmen, zum Beispiel durch die Feuerwehr, eingeleitet werden. „Wir haben uns gezielt für die LoRaWAN®-Technik entschieden. Mit Hilfe dieser Funktechnik und den unterschiedlichsten Sensoren, kann sich Plankstadt sukzessiv selbst digital vernetzen. Mit diesem Projekt wird die Parkplatzsuche genauso optimiert, wie mögliche Gefahrensituationen frühzeitig erkannt werden, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen. In beiden Fällen ein echter Mehrwert für Plankstadt, die Geschäfte in der Ortsmitte und seine Bevölkerung.“, sagt Plankstadts Bürgermeister Nils Drescher zum Softwareportal der Netze BW, wo die Gemeinde jederzeit die aktuellen Werte abrufen kann. Der nächste Schritt ist die Prüfung, inwieweit die Anzeige der Parkplatzbelegung in die Plankstadt-App und auf die Gemeinde-Webseite einzubinden ist. 
Weitere Einsatzmöglichkeiten
„Das Projekt in Plankstadt verdeutlicht die Vorteile der Digitalisierung. Dadurch bieten sich künftig neue Möglichkeiten, die gemeindlichen Einrichtungen technisch komfortabel zu kontrollieren und zu steuern. So können Arbeitsabläufe in der Verwaltung deutlich erleichtert und beschleunigt werden“, bestätigt Andreas Stampfer, Kommunalberater der Netze BW. Die Gemeinde hat nun die Möglichkeit sich weiter zu vernetzten und Abläufe zu optimieren. Das könnten etwa die Überwachung von Verkehrsdaten, die Erfassung von Klimadaten, Zustandsüberwachung von Fenstern und Türen, Feuerwehrzufahrten oder Füllständen von Öltanks sein, aber auch Zählerstände von Wasserzählern könnten per Funk ausgelesen werden. Die gewonnenen Daten können als Grundlage weiterer Entscheidungen nützlich sein: geht es um die Bewässerung der Grünflächen und Bäume im Ortsgebiet etwa, könnten Sensoren den Feuchtigkeitsgrad der Erde um die Bepflanzung übermitteln. Nach diesen Werten könnten die Bauhofmitarbeiter oder externe Firmen gezielter eingesetzt werden, was letztendlich zu Einsparungen führt.