Gemeinsames Singen im Gemeindezentrum am 07.05.2005

Chor l´Ensemble Vocal de Castelnau-le-Lez präsentierte sich zusammen mit den Chören der Sängereinheit Plankstadt.

Höhepunkt des Besuchs aus Castelnau-le-Lez war das Gemeinsame Singen des Chors l’Ensemble Vocal de Castelnau-le-Lez und dem Gemischten Chor und Jugendchor der Sängereinheit Plankstadt 07.05.2005.

Im geschmückten Großen Saal des Gemeindezentrums verfolgten zahlreiche Gäste aus der Gemeinde zusammen mit Uschi Abbal und Colette Astruc vom französischen Partnerschaftsausschuss, Bürgermeister Wolfgang Huckele und Ehrenbürger Werner Weick die auf hohem Niveau vorgetragenen Darbietungen der Chöre.

„Sing mit uns“ hieß das erste Lied welches der Gemischte Chor unter der Leitung von Chordirektor FDB Anetta Stanewa-Gilbert zu Gehör brachte. Diesem Lied folgten die Chorvorträge „One Way Wind“, ein ehemaliger Top-Hit der Gruppe „The Cat´s“, „Irischer Segen“ von Hermann Settelmeyer und zum Abschluss dieses Programmteils der altrussische Chorgesang „Tebe Poem“ von Dimitrie Bortniansky.

Im nächsten Programmteil war nun der über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Jugendchor der Sängereinheit an der Reihe. Schon im Jahre 1999 weilte der Jugendchor in der Partnerstadt und gab dort zusammen mit dem damaligen Chor von Dirigent Dominik Jankovic „The Gospel Feast“ ein viel beachtetes Konzert in der Kirche von Castelnau-le-Lez.

Den Chorvorträgen „Dir, Herr, singen wir“ von Tsvetan Denev und „ La Ciel et la Mer“ von Jaques Bethe folgten die Spirituals „Thank you, Lord“ und „All Night, all Day“. Zum Schluss und gleichzeitig Höhepunkt dieses Programmteils brachten die jungen Damen das Volkslied „Wenn ich ein Vöglein wär“ nach einem Satz von Otto Hefendehl zu Gehör und verdienten sich ob ihres wunderbaren Gesangs einen großen Applaus. Zu Beginn dieses Programmteils hatte der Jugendchor unter der Leitung von Anetta Stanewa-Gilbert für die französischen Gäste kurzerhand ein französisches Lied einstudiert.
Als letzter musikalischer Beitrag dieses frühen Abends wurde den Zuhörern „ein ganz besonders Geschenk“ zuteil. Denn die Kantate „Santa Maria von Inquique“ habe das Ensemble Vocal de Castelnau-le-Lez viel Arbeit, Mühe und Zeit gekostet. Das teilte uns der Dirigent Dominique Jankovic mit, der das Stück arrangiert hat und am Klavier begleitete.
Die Kantate wurde 1970 von Luis Advis komponiert. Sie avancierte alsbald zum herausragenden Stück für die Bewegung „Neues chilenisches Lied“. Jeder in Chile kenne das Werk, obgleich es seit Anfang der 70er Jahre verboten sei. Kein Wunder, dass es der chilenischen Polizei alles andere als genehm war, wenn publik würde, was sich da Anfang des letzten Jahrhunderts in der Geburtsstadt von Luis Advis ereignet hatte.

Unerträgliche Arbeitsbedingungen führten zum Streik der Arbeiter aus den Salpeter-Betrieben der Region. Mit einer Landflucht als Folge. Viele tausend Menschen zogen in die Stadt Inquique. 3600Männer, Frauen und Kinder wurden eines Tages in den Mauern der Privatschule Santa Maria versammelt mit dem Versprechen, dass ihren Forderungen nach Verbesserung stattgegeben würde. Sieben Tage später wurden alle erschossen.Auch im Gemeindezentrum überzeugte das Werk durch seine eindringlichen und doch schlichten Melodien und den bedeutungsvollen Text. In spanischer Sprache von dem gemischten Ensemble aus Castelnau-le-Lez vorgetragen hatten die Zuhörer durch die Auslage einer deutschen Beschreibung und Übersetzung die Möglichkeit dem Liedtext zu folgen.
Lang anhaltender Applaus war der Lohn für die Sängerinnen und Sänger aus der Partnerstadt.Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen im Evang. Gemeindehaus dankte nicht nur Bürgermeister Huckele für das gelungene Konzert. Das nächste Aufeinandertreffen wird nicht lange auf sich warten lassen.

HK