Besuch in Castelnau am 21.September 2001

20 Jahre Partnerschaft
20 ans de jumelage
Ein unvergessliches Wochenende zur Feier der Jumelage in Castelnau-le-Lez

Mit dem Bus in Richtung Frankreich..... Am Freitag, den 21.09.2001, um 6.50 Uhr, am Messplatz in Plankstadt, fuhr ein vollgepackter Bus mit Reisegepäck, vielen Gastgeschenken und einer Delegation, bestehend aus dem Partnerschaftskomitee, den Mitgliedern des Gemeinderats, Musikvereins und einer Jugendhandballgruppe der HSG Kurpfalz mit Trainer und seinen Betreuern und Andreas Wühler von der Schwetzinger Zeitung in Richtung Frankreich zu unserer Partnerstadt Castelnau-le-Lez, um mit den französischen Freunden das 20-jährige Bestehen der Jumelage zu feiern. Begleitet wurde der Bus mit dem "Bussl" von Herrn Amlinger, das bis auf den letzten Millimeter mit Musikinstrumenten des Musikvereins und anderem Gepäck beladen war. Es dauerte gar nicht lange, so herrschte bei allen Teilnehmern unter der Obhut von Ingrid Ghiani, Gemeindeverwaltung, und Jürgen Kolb von der IG Plankstadter Vereine eine tolle Atmosphäre, als wäre man schon lange Zeit eine harmonische Großfamilie. Über 900 km Fahrtstrecke ist schon ein langer Weg und die Zeit wurde abwechselnd mit dem untereinander Kennenlernen, witzigen Gesprächen und vor allem mit dem fleißigen Proben des Ankunftslieds (Textdichter Hauptpamtsleiter Ulrich Knörzer) unter der "Chorleitung" des Gemeinderats Günter Kolb verbracht. (Der Text des Lieds ist am Ende dieses Berichts abgedruckt.) Drei kurze Pausen mit kleinen "Ausfällen" und eine große Picknickpause, in der man sich mit belegten Brötchen und Getränken stärkte, unterbrachen die Reise. Kurz nach der französischen Grenze lachte uns auch schon die Sonne entgegen und alle waren nun gespannt auf Castelnau-le-Lez.Bon soir Castelnau-le-Lez..... Mit einer Stunde Verspätung wurde endlich um 19.00 Uhr das Ziel erreicht. Etwa 100 Meter vor dem Rathaus spannten wir unser Begrüßungsbanner mit der Aufschrift "20 ans - Vive Castelnau-le-Lez - vive le jumelage" (selbst hergestellt von Kollegen unseres Bauhofs) auseinander, das von zwei kräftigen Handballspielern vor dem nun langsam dahinter fahrenden Bus bis zum Rathaus getragen wurde. Voller Freude wurden wir von unserem Bürgermeister Wolfgang Huckele und seiner Gattin, Bürgermeister i. R. und Ehrenbürger der Gemeinde Plankstadt Werner Weick und Gattin sowie von unseren französischen Freunden empfangen. Spontan stellten wir uns gemeinsam auf der großen Treppe des Rathauses auf, um unser Ankunftslied vorzutragen. Gleich danach wurden wir bei einem Empfang im Rathaus von Castelnau-le-Lez von Bürgermeister Grand uns seinem Comité de Jumelage freundlich begrüßt. Herr Zund, Mitglied unseres Partnerschaftskomitees, übersetzte in deutscher Sprache. Wir wurden von Monsieur Claude Fischer unseren Gastfamilien zugeteilt. Von der ersten Minute an herrschte zwischen Franzosen und Deutschen eine Herzlichkeit wie bei alten Freunden. Alle deutschen Gäste waren privat untergebracht und, obwohl auf beiden Seiten einige Personen dabei waren, die erstmals an der Jumelage teilnahmen, waren schon nach wenigen Minuten alte und neue Freunde nicht mehr zu unterscheiden. Dieser Geist der Freundschaft, der sich in zwei Jahrzehnten vom zarten Pflänzchen zum blühenden Baum entwickelte, prägte die starke Partnerschaft und das ganze Wochenende. Den Rest des ersten Abends verbrachte jeder deutsche Gast in seiner Gastfamilie, überreichte sein Gastgeschenk und nahm an einem sehr köstlich vorbereiteten Abendessen teil, wobei man gemütlich bei einem Glas französischen Rotwein die ersten Gedanken austauschte.Kranzniederlegung am Ehrenmal..... Am Samstagmorgen, den 22.09.2001 traf man sich um Punkt 9.00 Uhr bei leichtem Regenschauer vor dem Rathaus. Nach dem Austausch der ersten Erlebnisse des vorherigen Abends machten sich die deutschen und französischen Freunde auf den Weg zum Ehrenmalder Stadt Castelnau-le-Lez. Gemeinsam legten Bürgermeister Grand und Bürgermeister Huckele zwei Kränze am Ehrenmal nieder und gedachten der Opfer von Krieg und Terror. Der Kranz der Deutschen war mit zwei Schleifen der deutschen und französischenNationalfarben mit der Aufschrift in deutscher und französischer Sprache: "Gedenken an die Opfer und Gefallenen der beiden Weltkriege" geschmückt. Musikalisch umrahmt wurde diese Feierstunde vom Musikverein Plankstadt mit der Europa-Hymne.Deutsche und Franzosen wissen gut, Feste zu feiern..... Weiter ging es im Programm mit einem Musikmarsch, gestaltet von unserem Musikverein, durch Castelnau-le-Lez. Der Musikverein zog mit flotten Weisen und Märschen durch den Ort und sorgte für manch begeistertes Gesicht längs des Zugwegs. Nach zwei weiteren Runden durch den stattfindenden Markt, dessen umfangreiche Angebote die Plankstädter bestaunen konnten, zog man weiter zum "Foyer Municipal", wo man beiderseits schon seit Tagen mit Spannung und Freude auf den "Plankstädter Weldebier-Ausschank" wartete.Im "Foyer Municipal" wurde der Musikzug mit seinen Begleitern von Ingrid Ghiani und Jürgen Kolb erwartet, die in der Zwischenzeit die Zapfanlage, geschmückt mit blauweißen Fähnchen, aufbauten. Die Wände des Foyers waren wunderschön ausgestattet mit selbst gemalten Bildern der Kleinsten des Kindergartens von Castelnau-le-Lez, die ihren Eindruck von einer Partnerschaft zwischen zwei Städten in den verschiedensten Varianten zeichneten und einem Banner mit einem Willkommensgruß an die Plankstädter Freunde. In zwei Ecken dieses Foyers standen zwei riesengroße, überschäumende Biergläser aus Pappe, hergestellt von Jugendlichen in ihrer Freizeit. Die Zapfanlage wurde bedient von den Mitgliedern des Partnerschaftskomitees. Das Weldebier war ein Gastgeschenk von Plankstadt an die Bevölkerung von Castelnau-le-Lez. Aus den Hähnen der Zapfanlage entströmte der Gerstensaft, die Bediener hatten alle Hände voll zu tun. Dabei erfreute man sich auch an knusprigen Brezeln, die ebenfalls aus Plankstadt mitgebracht wurden. Das Bier mundete den Plankstädtern, auch jenen, die dort gerade zur selben Zeit ihren Urlaub verbrachten, und den Castelnauten. Dabei wurde so manche Erinnerung an Ereignisse und Begebenheiten in den vergangenen 20 Jahren der Jumelage geweckt. Vor dem Foyer ließen sich die Mitglieder des Musikvereins auf einer aufgebauten Bühne zu einem Konzert nieder, zu dessen Lieder man freudig schunkelte. Ein Hörgenuss, der nur vom einsetzenden Regen getrübt wurde. Doch der Fröhlichkeit machte der Regen keinen Abbruch. Für die Plankstädter war er wärmer als der heimische und für die Castelnauten der erste seit langen Wochen. Danach erwartete uns ein vorzügliches Mittagsbüfett (Schinken, Salami, verschiedene Fleischgerichte, Reis, Tomaten, Brot, verschiedene Salate und Obst) beim modernen neu erbauten Vorschulkindergarten mit einer schönen Spielplatzanlage im Außenbereich. Bei einem Rundgang zeigte Bürgermeister Grand voller Stolz die großzügigen hellen Räumlichkeiten mit der komfortablen Inneneinrichtung. Unter einem Vordach genossen die Plankstädter und Castelnauten miteinander bei bester Laune das köstliche Mittagessen bei Rotwein und Kaffee.Sitzung der beiden Partnerschaftskomitees..... Das dichtgedrängte Programm sah um 15.00 Uhr eine Sitzung der beiden Partnerschaftskomitees im Rathaus vor. Bei dieser Gelegenheit überreichte Bürgermeister Huckele den anwesenden Mitgliedern des französischen Partnerschaftskomitees eine Plankstadter Bildmappe als Gastgeschenk. Zusätzlich übergab er Monsieur Remy Guegan, dem Vorsitzenden des französischen Partnerschaftskomitees, der sich bereits im Vorfeld unermüdlich für die Organisation und Durchführung einsetzte, einen Geschenkkarton mit Gläsern und Flaschen. Des Weiteren wurde ein vorläufiges Programm des 20-jährigen Jubiläums in Plankstadt im Mai 2002 besprochen. Die Sitzung wurde mit einem offiziellen gemeinsamen Foto beider Partnerschaftskomitees beendet.Nun geht's über zum sportlichen Teil..... Schnurstracks ging es in Folge zum bereits begonnenen Handballspiel, das um 16.00 Uhr im Sportzentrum angesagt war. Die C-Jugend der HSG Kurpfalz und eine Schülerauswahl des College Frédéric Bazille trafen dort aufeinander. Monsieur Claude Fischer, als ehemaliger Schulleiter, hatte die Kontakte hergestellt und alles bestens vorbereitet. Der Rahmen in einer Halle des Sportpalastes war dem Anlass angemessen: Die Spieler wurden namentlich vorgestellt, der Spielführer der HSG überreichte einen Wimpel, die Spieler und Betreuer beider Teams hatten ihrem Partner jeweils ein Trikot als Geschenk mitgebracht und für die Schulmannschaft gab es einen Handball als Erinnerung an diesen besonderen Tag. Dann wurde es richtig feierlich, denn beim Abspielen der Nationalhymnen dürfte manchem eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen sein. Das Spiel selbst unter der souveränen Leitung von Patrice Canayer, dem Trainer des französischen Vizemeisters und Pokalsiegers Montpellier, erfüllte nach anfänglicher Nervosität die Erwartung der zahlreichen Zuschauer, die die Angriffe und Torerfolge ihrer Mannschaften lautstark unterstützten und feierten (ein spezieller Dank geht hier an den Musikverein!). Das Ergebnis von 34:30 für die HSG war letztlich von zweitrangiger Bedeutung, vielmehr wurde spontan der Wunsch nach einem Rückspiel in Plankstadt zum Ausdruck gebracht, um die neu gewonnenen Kontakte weiterzupflegen. Patrice Canayer hafte schließlich noch eine Überraschung parat: Er lud alle Spieler und Handballfreunde zum Saisonauftakt seiner Mannschaft gegen Istres Sports in den Palais des Sports René Bougnol in Montpellier ein, wo am folgenden Nachmittag ein hochklassiges Spiel in einer tollen Stimmung ablief, das allen Besuchern noch lange in bester Erinnerung bleiben wird, allen voran den beiden HSG-Spielem René und Alex, die mit speziellem T-Shirt versehen und mit Wischern bewaffnet, zu "ihrem ersten internationalen Einsatz" kamen und von ihrem Anhang bei jedem Auftritt gefeiert wurden. Zuvor überreichten die Handballer im Rahmen der Ehrungen am Samstagabend den Kindern und Betreuern des Freizeitzentrums, die durch ihre Dekorationen das Begegnungszentrum kunstvoll ausgestattet hatten, einen Handball als Dank und Anerkennung für ihre Mühen. Nach diesem tollen Ereignis zog man sich in seine Gastfamilie zurück, um sich für den Höhepunkt des Jubiläums, dem Festabend im "Foyer Municipal", vorzubereiten.Der Höhepunkt der Jumelage - ein beeindruckender und unvergesslicher Festabend..... Am Samstagabend, den 22.9.2001, um 19.00 Uhr, begann im "Foyer Municipal" der Höhepunkt des 20-jährigen Jubiläums der Partnerschaft - der Festabend - la Soireé. Eröffnet wurde diese Feierstunde mit einer Fotoausstellung "Rückblick auf 20 Jahre Städtepartnerschaft von Monsieur Henri Escrive, auf französischer Seite einer der Motoren der Partnerschaft, der mit viel Zeitaufwand und Fleißarbeit eine Sammlung von Fotos und Berichten aus zwei Jahrzehnten zusammengestellt hat. Eine Präsentation, die bei den Betrachtern so manches "Weißt du noch?" oder "Kennst du den noch?" hervorriefen. Es ist vorgesehen, diese Fotoausstellung im kommenden Jahr den Plankstadter Bürgerinnen und Bürgern im Foyer des Gemeindezentrums zu präsentieren. Viele Dinge gibt es, die am Rande eines offiziellen Treffens die Herzen der Beteiligten höher schlagen lassen. Gegebenheiten, die die Menschen mit Freude erfüllen und die den Geist zeigen, in dem eine Partnerschaft gelebt wird. Bürgermeister Huckele konnte zwei Vertretern der sozialen Einrichtung "Associations des Vieux Traivalleurs de Castelnau", einen Scheck in Höhe von 5.000 Francs übergeben, die bei einem Benefizkonzert der US Army Band und des Luftwaffenmusikkorps II in der Mehrzweckhalle eingenommen wurden. Auch die Kleinsten der Stadt Castelnau-le-Lez ließen die Herzen der Größeren höher schlagen. Sie wollten auf ihre Weise einen Beitrag an der großen Jubiläumsfeier leisten. Als kleines Gastgeschenk übergaben sie den beiden Bürgermeistern einen kleinen Wimpel. Endlich konnte man auch die jungen Castelnauten kennen lernen, deren "Spuren" man vielerorts entdecken konnte. Sie sorgten für die herrliche Ausstattung im "Foyer Municipal" und im großen Festbankettsaal. Überall an den Wänden sah man ihre Dekorationen, die beiden großen überschäumenden Biergläser aus Pappe im Foyer und auf der Bühne die große Geburtstagstorte. Als Präsent für den Bürgermeister und die Gemeinde Plankstadt übergaben sie ein großes Banner, auf dem die beiden Wappen ineinander übergehen. Nach einer Tanzeinlage einer Samba-Show-Gruppe, begrüßte Bürgermeister Grand alle anwesenden Gäste. Bei seiner Festrede betonte er, dass solche Momente für Partnerschaften wichtig sind und dankte insbesondere den beiden Bürgermeistern i.R. Werner Weick und Pierre Varray, die die Partnerschaft vor 20 Jahren ins Leben gerufen haben. Während Europa zusammenwachse, hätten die letzten Wochen nach dem schrecklichen Attentat in Amerika gezeigt, wie wichtig solche Partnerschaften in Europa sind. Noch am Morgen, bei der Kranzniederlegung, hätten ihn diese Gefühle beschäftigt, bekannte Bürgermeister Grand und fügte hinzu, daraus Ermunterung für die Zukunft zu schöpfen. Besonders erfreut zeigte sich Bürgermeister Grand darüber, dass nicht nur Honoratioren an der Feier teilnahmen, sondern auch die Jugend stark vertreten war. Immerhin sei die Jumelage ein Generationen übergreifendes Werk, wie es sich beispielsweise an den von beiden Gemeinden praktizierten Austauschprogrammen für junge Auszubildende zeige. Wie Sternschnuppen seien die letzten 20 Jahre vergangen. In den folgenden Jahren wolle er gerne auf dem Erreichten aufbauen und die Verbindung weiter intensivieren. Zum Abschluss dankte Bürgermeister Grand seinem Kollegen Huckele, den er als Mensch schätzt und der Partnerschaft mit den gleichen Idealen verfolgt wie sein Amtsvorgänger. Im Jahr 1981 sei zwischen Plankstadt und Castelnau-le-Lez ein neuer Weg der Völkerverständigung eingeschlagen worden, würdigte Bürgermeister Huckele und lobte die Jumelage, denn Menschen sind sich näher als Systeme. Von Anfang an habe zwischen den Partnern ein Geist der Offenheit und Warmherzigkeit geherrscht. Ein Geist, in den eine Partnerschaft gewachsen sei, die nicht von oben herab verordnet wurde, sondern sich zwischen den Menschen beider Gemeinden entwickelte. Im Dialog, mit Toleranz und in einem fruchtbaren Miteinander sind die Bürger beider Gemeinden aufeinander zugegangen und haben die Bande der Partnerschaft geknüpft. Von besonderer Bedeutung ist nach Ansicht von Bürgermeister Huckele die Jumelage für die Jugend, deren Aufgabe es im Staffellauf der Generationen sei, den Stab weiterzureichen. Ein Freund ist ein Geschenk, das man sich selbst macht, zitierte Bürgermeister Huckele und dankte stellvertretend für alle, die an diesem "Geschenk" arbeiteten, ebenfalls den beiden Bürgermeistern i.R. Werner Weick und Pierre Varray. Anschließend überreichte Bürgermeister Grand Bürgermeister Huckele als Geschenk an die deutsche Gemeinde eine herrliche, große Vase und ehrte ihn mit der Medaille der Stadt Castelnau-le-Lez. Bürgermeister Huckele revanchierte sich mit einer Skulptur, die den Geist der Partnerschaft symbolisieren soll. Zwei Gebilde, die sich an rauer Fläche aneinander reiben, d.h. ein dynamischer Prozess des sich Suchens, des Kennenlernens von neuen und interessanten Perspektiven. Gleichzeitig aber vermitteln beide Gebilde nur durch ihren Zusammenhalt Stabilität und sind sich gegenseitig Halt und Stütze. Für Bürgermeister Grand hatte er ein Sortiment tanzender Flaschen und Gläser mitgebracht und 6 gerahmte Bilder mit Plankstadter Motiven. Anschließend bekannte Henri Escrive, dass er mit seinem Engagement für die Partnerschaft den Versuch gewagt habe, die Welt ein bisschen humaner und menschlicher zu gestalten. Vor 20 Jahren habe Bürgermeister i.R. Pierre Varray von einem europäischen Ideal gesprochen. Er lobte Bürgermeister i.R. Werner Weick, der damals seine Ansicht teilte. Aufgrund des Geistes, mit dem das Werk begonnen wurde, habe die Partnerschaft geradezu gelingen müssen. In zwei Jahrzehnten seien der Aufbau, die Sorgen und Veränderungen, die Freuden und Entwicklungen vorübergezogen. Bürger und Vereine haben nie in ihrem Bemühen nachgelassen. Henri Escrive wünschte, dass die europäische Flamme nie verlöschen möge. Ein Wunsch, den die zahlreichen Gäste der Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft sicherlich aus tiefstem Herzen mit ihm teilten. Sowohl die Rede von Bürgermeister Huckele, als auch die von Henri Escrive wurde von Frau Gemeinderätin Jutta Schuster gekonnt in die Landessprachen übersetzt. Zum Abschluss dieses offiziellen Teils wurde von Bürgermeister Grand und Bürgermeister Huckele die neue Partnerschaftsurkunde unterzeichnet und damit die Partnerschaft neu bekräftigt. Nach diesem offiziellen Festakt ging man nun zum gemütlichen Teil über und das kalte und warme Büfett, mit Speisen und Köstlichkeiten (Fisch, Fleischpasteten, Salami, Schinken, verschiedene Fleischsorten, Gemüse, Kekse, Obst) so weit das Auge reichen konnte, wurden eröffnet. Alle Plankstädter konnten sich nun mit ihren Gastfamilien an den geschmackvoll gedeckten Tischen am Diner mit französischen Weiß- und Rotwein erfreuen. Dazu spielte die Band des Musikvereins Plankstadt Unterhaltungsmusik, die, wie immer, ihren Auftritt routiniert beherrschte und mit großem Beifall belohnt wurde. Ergänzt wurde das Programm des Abends durch Lieder von W.A. Mozart "Freunde, reicht die Hand zum Bunde" (Solisten Ruth Harling-Hornung, Annerose Ochs, Jean-Marie Adam), 2 Chansons, gesungen von JeanMarie Adam und Arlette Glaize, auf Wunsch der Franzosen, "Lou Cant de la Coupo", gespielt vom Musikverein Plankstadt. Danach trafen sich alle "Badner" vor der Bühne, um gemeinsam das "Badner Lied" zu singen. Um Mitternacht gab es ein "Rollendes Dessert-Büfett" mit Kaffee und danach ging es auf zum Tanz nach Melodien unter der Leitung des Musikvereins und rhythmischen Discoklängen. Daraus entstand nach wenigen Minuten eine riesige Polonaise, an der sich alle beteiligten und die sich durch den Saal schlängelte. Um den großen Durst nach einem kühlen Bier zu stillen, hatten Frau Ingrid Ghiani und Herr Jürgen Kolb derweil noch einmal den Bierausschank eröffnet. Erst spät nach Mitternacht verließen die Gäste den Saal mit dem Eindruck, einen wunderschönen Festabend erlebt zu haben.Ölbaumpflanzung und Einweihung der "l'Avenue Konrad Adenauer" ..... Am Sonntagmorgen, den 23.09.2001 stand auf dem Jubiläumsprogramm die Pflanzung eines Olivenbaumes. Dieser immergrüne Baum hat bekannterweise eine lange Lebensdauer. Leben und Wachstum des Baumes sollen symbolisch die Partnerschaft zwischen Castelnau-le-Lez und Plankstadt darstellen, so Bürgermeister Grand und Bürgermeister Huckele in ihren Ansprachen. Nach einer Präsentation der Biografie von Konrad Adenauer, die von einem Schüler des College von Castelnau-le-Lez vorgetragen wurde, enthüllten die beiden Bürgermeister eine Gedenkplatte und weihten offiziell die "Avenue Konrad Adenauer" ein. Dabei wurde an die großen Verdienste der beiden großen Europäer, Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, als Wegbereiter für die deutsch-französische Freundschaft erinnert.Gemeinsamer Besuch des Gottesdienstes..... Um 11.00 Uhr fand ein Gottesdienst mit den Plankstadter und Castelnauten in der St.-Vincent-Kirche statt, der von Kindern und Jugendlichen gestaltet wurde. Auch hier war schon nach wenigen Minuten der Unterschied zwischen Deutschen und Franzosen nicht zu erkennen, betete und sang man hier gemeinsam in französischer Sprache (mit Hilfe des französischen Textes auf einer Leinwand). Ergänzt wurde dieser feierliche Gottesdienst durch musikalische Beiträge "Ich bete an die Macht der Liebe" und "Ave verum", vorgetragen von Frau Ruth Harling-Hornung und Frau Annerose Ochs, unter der Begleitung von Herrn Heinz Ochs (Orgel und Klarinette). Im Anschluss an den Gottesdienst lud Herr Pfarrer noch zu einem kleinen Umtrunk im Vorraum der Kirche ein.Letztes gemeinsames fröhliches Beisammensein..... Hiernach rückte die französische Küche wieder in den Mittelpunkt. Man traf sich mit den Gastfamilien im Espace Rencontres, um gemeinsam das Mittagessen einzunehmen. Im "Foyer Municipal" hatten Gemeinderat Gerhard Waldecker und Christoph Liebzeit den Bierausschank zum letzten Mal eröffnet. Nach der leckeren Vorspeise war als Hauptmenü eine Paella angesagt. Castelnau-le-Lez liegt nicht weit von der spanischen Grenze entfernt, pflegt die katalanische Küche und zählt die Paella mit zu seinen Spezialitäten. Eine randvolle Pfanne reicht für ungefähr 100 Personen. Die französischen Köche hatten gleich zwei davon angerichtet, die mit französischem Weiß- und Rotwein hervorragend schmeckten. Anschließend stand der Nachmittag mit der Gastfamilie zur freien Verfügung. Viele nutzten die Gelegenheit zu einem Spaziergang am Meer, zu den benachbarten Städten, wie Montpellier und anderen Sehenswürdigkeiten. Die Jugend der Handballmannschaft der HSG Kurpfalz hatte das Glück, bei einem Handballspiel des Handballweltmeisters in Montpellier teilzunehmen. Dieser Tag fand mit einem Abendessen in der französischen Gastfamilie seinen Ausklang.Schwerer Abschied von einem wunderschönen Wochenende..... Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen. Zuerst wurde der Bus mit all seinen Requisiten, neuem Proviant, Musikinstrumenten, Präsenten im Foyer Municipal eingeladen (hierfür noch einmal ein Dankeschön an die fleißigen Helfer Amlinger, Werner vom Musikverein, Trainer Fackel und Betreuer Groß vom Handballverein für ihre Mithilfe). Anschließend fuhr man in die Stadtmitte, wo alle Plankstädter schon mit ihren französischen Freunden mitsamt dem Gepäck warteten. Die letzten Fotos wurden gemacht, Händedrücken mit Küsschen gereicht und die letzten "Merci beaucoups" ausgesprochen. Alle stellten sich zu einem großen Kreis auf, hielten einander die Hände und sangen gemeinsam ein Abschiedslied. Es war ein Abschied, der beiden Seiten nicht leicht fiel. Ein Trost ist jedoch, dass die französischen Freunde im Mai nächsten Jahres in Plankstadt erwartet werden.Winkend hieß es"Au revoir Castelnau-le-Lez - Bienvenue in Plankstadt 2002."Im "Windschatten" des kleinen "Bussl" von Herrn Amlinger, der die Musikinstrumente transportierte, ging es zügig Richtung Heimat. Bei einer Rastpause wurde das letzte offizielle Foto von der lustigen Reisegruppe gemacht. Endlich um 21.30 Uhr erreichte man denMessplatz in Plankstadt, wo man sich verabschiedete und mit unvergesslichen Eindrücken der 4-tägigen Reise in alle Richtungen auflöste.Ein letztes Wort - ein Dankeschön - ein "grand Merci" an alle Teilnehmer der Jubiläumsfahrt nach Castelnau-le-Lez, insbesondere an Frau Ghiani und Herrn Jürgen Kolb, für ihr Engagement, ihre Unterstützung, ihre Mithilfe, ihre Freude, ihre gute Laune.Vielen Dank, ihr Plänkschter CastelnautenWolfgang HuckeleBürgermeisterBegrüßungslied bei der "Ankunft" in Castelnau-le-Lez(Melodie des Badner Lieds)1. Heut früh um sechs fuhr los der Bus, das Ziel hieß Castelnau. Nach langer Fahrt hier angelangt, darüber sind wir froh.Salut la France, salut amis. Nous sommes heureux d'étre ici. Depuis vingt ans, depuis vingt ans, depuis vingt ans, nous sommes compagnons.Übersetzung:Seid gegrüßt, Frankreich, seid gegrüßt Freunde.Wir sind froh, hier zu sein.Seit 20 Jahren, seit 20 Jahren,seit 20 Jahren sind wir Freunde.2. Wir freuen uns und sind gespannt was unsre Partnerstadt, mit Mühe und mit großem Fleißfür Planstadt vorbereitet hat. Salut la France, salut amis. Nous sommes heureux d'étre ici. Depuis vingt ans, depuis vingt ans, depuis vingt ans, nous sommes compagnons.3. Auf Stunden der Geselligkeit, mit Euch freu'n wir uns nun. Schon jetzt sagt Plankstadt "Dankeschön" Bestimmt gab's viel zu tun.Salut la France, salut amis. Nous sommes heureux d'étre ici. Depuis vingt ans, depuis vingt ans, depuis vingt ans, nous sommes compagnons.