Impressionen der Städtepartnerschaft

Persönlichkeiten aus Castelnau und Plankstadt

Der damalige Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses von Castelnau, Henri Escrive, beschrieb das "Glückhafte Werden" dieser Städtefreundschaft:

"Vor einem Jahr kam ich mit drei Mitgliedern des Partnerschaftsausschusses zum ersten Mal nach Plankstadt. Für mich war das eine große Premiere, denn ich kannte Ihr Land nur aus Büchern. Und so machte ich mich etwas unsicher auf den Weg nach Ihrer Stadt. Was erwartete mich dort? Doch gleich nach der ersten Kontaktaufnahme fühlte ich, dass der Weg zur Verständigung offen war. Ihr herzlicher Empfang, Ihre Wärme, Ihre liebe Aufmerksamkeit ohne Ziererei, Ihr Vertrauen zur Freundschaft, alles stimmte überein, um eine enge Bindung zu erlauben. Monat nach Monat, Brief nach Brief wurden unsere anfangs zögernden Schritte sicherer."

Zu den Tagen in Plankstadt meinte Henry Escrive: "Ich kann nicht schließen ohne Ihnen zu sagen, wie sehr uns Ihr Empfang gerührt hat. Sie haben uns anlässlich der Festlichkeiten im Oktober 1981 zu unserem freundschaftlichen Empfang gratuliert. Aber was kann ich heute sagen, nach dem, was Sie uns geboten haben? Ich finde keine ausreichenden Worte, unsere dankbare Rührung zu übersetzen. Ich versichere Ihnen, dass diese Tage für immer in unser Gedächtnis geprägt bleiben. Herzlichen Dank allen Einwohnern von Plankstadt für ihre großzügige Gastfreundschaft und ihre warme Sympathie."

Wir haben bewusst den Partner über die Tage in Plankstadt sprechen lassen. Wir freuen uns über die Aussage unserer französischen Freunde und sehen in ihnen den ernsthaften Beginn einer Freundschaft nicht nur zwischen Gemeinwesen, sondern deren Menschen.

Die glänzenden Tage der öffentlichen Feiern sind vorüber. Geblieben aber ist der Wesensgehalt des Gesprochenen. Übrigens wurde die Verschwisterung in Plankstadt in einem Film, teils mit Originalton, festgehalten und dieses Ereignis so auch optisch und akustisch dokumentiert. Auch der Wechsel in der politischen Führung hat die junge Freundschaft keineswegs zum Nachteil verändert. Am 6. und 13. März 1983 fanden in Frankreich die Gemeindewahlen statt. Bürgermeister wurde mit 53% der Stimmen Jean Pierre Grand.
Er versicherte, dass die Verschwisterung zwischen beiden Gemeinden in dem gewohnten freundschaftlichen Geist weitergeführt werde. In den Tagen vom 17. bis 19. Februar 1984 besuchte er mit einer Delegation Plankstadt. Das herzliche Verhältnis wurde vertieft. Er ließ es sich auch nicht nehmen, zum Straßenfest 1985 bei uns zu sein.

Lohnen sich solche Gemeindefreundschaften? Wir müssen die Frage bejahen, besonders wenn sie sich nicht auf dem offiziellen Sektor erschöpfen. In der Zwischenzeit haben Austausche auf vielen Ebenen stattgefunden; man lernte sich kennen, und aus diesem Kennenlernen erwuchsen menschliche Sympathien. Es wird nicht auf eine angesetzte Begegnung gewartet, die Menschen besuchen sich gegenseitig, und das ist wohl das positive Fazit aus den Bemühungen der offiziellen Vertretungen. Vereine reisten hin und her, Schüler wurden ausgetauscht, kulturelle Bestrebungen fanden den Weg über Grenzen hinweg. So kam man einander näher, und wenn die sich verdichtenden Bemühungen in dieser Konzentration anhalten, wird das schönste Geschenk die gegenseitige Achtung der Menschen sein, ein Gewinn in unserer spröden Zeit, der nicht mess- und wägbar ist.
Erfolgreiche Veranstaltungen und schöne Feste sind vorüber. Die Frucht der guten menschlichen Begegnungen ist geblieben und wird sich weiter mehren. Bleiben muss aber auch der ernste Wille, das Begonnene fortzuführen, in die Breite zu wirken, im menschlichen, aber auch im offiziellen Bereich. An diesem Bestreben sollten alle mitwirken, denn nur dann festigt sich die Basis.

(Auszug aus dem Buch "Plankstadt-Gestern und Heute" von Eugen Pfaff)